Oft werde ich gefragt, was das denn für ein bunter Strauß an Themen sei, den ich da anbiete: Kommunikation, Rhetorik und Happiness. Was das überhaupt sei, dieses „Happiness“ und vor allem, ob und wie das alles miteinander zu tun hat.
Es hat auf jeden Fall mehr miteinander zu tun, als man das auf den ersten Blick meint. Kommunikation ist unsere Eintrittskarte in die Welt, zu unseren Mitmenschen, wie auch zu uns selbst. Schon der römische Kaiser Marcus Aurelius wusste: „Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“ Und mit wem kommunizieren wir alle so häufig und so intensiv wie mit keinem anderen? Richtig! Mit uns selbst. Wie soll jemand zu einer erfolgreichen Führungskraft im Sinne achtsamkeitsbasierter Führung werden, wenn schon die Kommunikation sich selbst gegenüber wenig einfühlsam ist?
Nur wem die eigene Kommunikation zu sich selbst gelingt, kann sich auch anderen gegenüber besser und klarer ausdrücken. Wertschätzender, empathischer, achtsamer. „Klarheit in der Kommunikation setzt innere Klarheit voraus,“ erläutert auch Friedemann Schulz von Thun in seinen Büchern aus der Reihe „Miteinander reden 1-4.“ Wem diese innere Klarheit fehlt, wird so weiterwurschteln wie bisher und weiterhin für Missverständnisse sorgen, weiter die eigenen Ressourcen, wie die seiner Mitmenschen verbrauchen und kaum in der Lage sein, gute und konsequente Entscheidungen zu treffen. Das führt im besten Fall zu Ärger und Kündigungen, im schlimmsten zu psychosomatischen Erkrankungen.
Wenn man das Wort Happiness mit Wohlbefinden und Glück gleichsetzt, dann wird schnell deutlich, dass dazu auch das Glück der Gesundheit gehört. Und somit wird auch klar, dass unsere Kommunikation, nach innen wie nach außen, stets auch mit einer bestimmten Art von Rhetorik und nicht zuletzt Happiness zu tun hat.
Daher entspricht es meinem persönlichen Ansatz, diesen Themen wie einer Art rotem Faden besondere Beachtung zu schenken. Ganz gleich, ob es dabei um die Entwicklung einer Team-Vision oder eines Leitbildes geht, ob es um die Verbesserung sprachlicher Fähigkeiten oder die Steigerung sozialer Kompetenzen. Bei allen Veränderungsprozessen geht es immer auch um Kommunikation, Rhetorik und Happiness.
Wir leben in einer sogenannten VUKA-Welt. Dieses Akronym steht für Volatil, Unsicher, Komplex und Ambivalent. Grob zusammengefasst kann man sagen, dass all die Dinge, auf die man sich gestern noch blind verlassen konnte, heute schon wieder über Bord geworfen werden und niemand so richtig vorhersehen kann, was morgen passiert. Unsere Welt war früher nicht besser, aber einfacher zu verstehen. Zu all den Anforderungen des täglichen Lebens kommen Auswirkungen sogenannter Megatrends hinzu, wie Digitalisierung, Demografischer Wandel, Fachkräftemangel oder Klimawandel. Das erfordert eine neue Art zu denken.
Die Erfolgsstrategien, die uns aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart geführt haben, werden nicht mehr die sein, die wir von heute an benötigen, um in die Zukunft zu gelangen. Oft ist inzwischen von einem agilen Mindset die Rede, von der mentalen Beweglichkeit oder, wie es die deutsche Professorin Maren Urner nennt, vom dynamischen Denken.
Immer mehr Aufgaben sollen gleichzeitig und am besten parallel zueinander in immer kürzeren Zeitabständen bewältigt werden. Die Vielzahl an Aufgaben wird zunehmend komplexer, wie auch die Erwartungen der Mitarbeitenden und Vorgesetzten. Dabei noch halbwegs den Durchblick zu bewahren, einen guten Job zu machen und auch noch die Freude am eigenen Tun nicht zu verlieren, gleicht einem Kampf gegen Windmühlen.
Wer Kommunikation, Rhetorik und Happiness kombiniert, kann die eigene Motivation ebenso steigern, wie die seiner Mitarbeitenden, kann krankheitsbedingte Fehltage ebenso reduzieren wie Fehlerquoten und Qualitätsmängel. Der Umgang mit Herausforderungen wird flexibler und erfolgreicher, je mehr man die eigene Veränderungskompetenz stärkt.
Möglicherweise ist Veränderungskompetenz „die“ Schlüsselqualifikation überhaupt.
Daher: Kommunikation, Rhetorik, Happiness.
Herzlichst
Euer Jörg